Die erste Kirche - die Selbständigkeitserklärung von Degerby

Die Einwohner in Degerby wussten schon früh was sie wollten. 1746 haben sie bei dem Domkapitel in Turku vorgesprochen und gebetet, eine Predigtstube bauen zu dürfen. Zwei Jahre später war sie schon gebaut – genau an der Stelle, wo die Kirche heute steht.

Am Anfang durfte man in Degerby keine Abendmahle, Konfirmationen oder Beerdigungen in ihrer Kirche veranstalten. Aber die Dorfbewohner haben nicht aufgegeben. Ab 1844 durfte man Abendmahle veranstalten, und 1864 wurde Degerby endlich eine Kapellengemeinde mit dem Recht auf sowohl Konfirmationen als auch Beerdigungen.

Dann ist die Diskussion entstanden, dass die Gemeinde von Degerby selbständig werden wollte. Das ist dann in 1923 passiert.

Der neue Kirche - das Lebenswerk des Pfarrers Wigge

In den 1930er Jahren wollte man die alte Kirche mit feuchten Wänden und morchem Holz durch eine modernisierte Steinkirche ersetzten. Die neue Kirche wurde zum Lebenswerk des Pfarrers der Gemeinde Arvid Wigge.

Der Pfarrer Arvid Wigge war ein Mann, den kein echter Einwohner von Degerby vergessen wird. Er war der erste Pfarrer der Gemeinde – und wurde aus der letzte. Er hat sich sehr viel Mühe gegeben, seine Gemeinde eine neue Kirche zu geben. Er war ein willensstarker Lobbyist, der genau wusste, was er wollte. Und dies hat er auch durchgeführt. In den 30er Jahren haben die Zimmerleute von Degerby die neue Kirche gebaut. 1932 stand sie fertig. Die alte Altargemälde von 1728 wurde in die neue Kirche versetzt.

Nur zwölf Jahre später hat die Nachricht Degerby erreicht, dass das Dorf zu dem Gebiet gehört, das für 50 Jahre an die Sowjetunion verpachtet werden soll, das Porkkala-Gebiet. Die Leute mussten wegziehen um eine neue Heimat zu finden. Die Einwohner haben ihre Kirche nachgetrauert, und natürlich auch die Gräber der Angehörigen, die zurückgelassen werden mussten.

Die Verpachtung des Porkkala-Gebiets endete vorzeitig und das Gebiet wurde schon nach elf Jahre zurück an Finnland gegeben. Die alten Einwohner haben sich geeilt, die Kirche wiederzusehen. Bei dem ersten Gottesdienst war die Kirche voll.

Arvid Wigge sah die Kirche nie mehr. Er ist gestorben und wurde in Inkoo beerdigt. Sein Grab ist aber nach der Verpachtung nach Degerby versetzt. Der Bau in den 30er Jahren hatte Degerby eine stabile Kirche gegeben, die die Belastungen der Verpachtung überdauert hat. Die Renovierungskosten sind auf 10 Millionen Finnische Mark gestiegen.

Bitte besuchen Sie das Museum Degerby Igor, wir berichten mehr über die Geschichte von Degerby und die Verpachtung von Porkkala!